Die Landwirte müssen sich auf eine strengere Reglementierung bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger einstellen.
Mit Hilfe einer sehr kurzen Einarbeitungszeit will das Bundeslandwirtschafts-ministerium die Ammoniakemissionen um 30 kt reduzieren.
Die Agrarministerkonferenz beauftragte am vergangenen Freitag in Jena die zuständigen Fachbeamten, kurzfristig für eine konkrete Auslegung der Vorschrift in der Düngeverordnung zur unverzüglichen
Einarbeitung von Gülle zu sorgen. Die Vollzugshinweise sollen bereits mit Beginn des neuen Wirtschaftsjahres Anwendung finden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium drängt auf eine Verpflichtung zur
Einarbeitung innerhalb von deutlich weniger als vier Stunden.
Hintergrund ist ein drohendes Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen Überschreitung der nationalen Emissionshöchstwerte für Ammoniak. Den Angaben zufolge hat Deutschland die zulässige
Höchstmenge im vergangenen Jahr erneut um sechs Prozent überschritten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hält eine kurzfristige Minderung der Ammoniakemissionen um rund 30 Kilotonnen (kt) für
erforderlich, um ein Vertragsverletzungsverfahren mit erheblichen finanziellen Folgen noch abzuwenden. Dieses Ziel sei nur mit einer sehr kurzen Einarbeitungszeit zu erreichen, heißt es im
Ministerium.
Insgesamt lagen die Ammoniakemissionen in Deutschland im Jahr 2010 bei 581 kt, davon 553 kt aus der Landwirtschaft. Die Höchstgrenze beträgt 550 kt pro Jahr.
Grassilagen von Exakthäckslern weisen im Vergleich zu Silagen von Kurzschnittladewagen bessere Gärparameter auf. Im Schnittliegt der pH-Wert um 0,15 bis 0,2 niedriger. Das zeigt ein fünfjahriger Systemvergleich von Dr. Hansjörg Nußbaum, Grünland-Experte aus Aulendorf. Der Unterschied im pH-Wert macht sich insbesondere in extremen Jahren bezahlt, wie die Silierung des ersten Aufwuchses 2010 zeigt. Hier hatten die untersuchten Silagen mit Exakthäcksler (n=509) und die Silagen mit Kurzschnittladewagen (n=296) mit 32,2% bzw. 31,7% Zwar annähernd identischen Trockenmasse-Gehalt. Und auch der Energie- (6,02 zu 6,04 MJNEL), der Rohprotein- (15,4 zu 15,5%), der Rohasche- (10,4 zu 10,7 %) und der ADF-Gehalt (28,0 zu 27,8%) lagen auf vergleichbarem Niveau. Dennoch hatten die Silagen mit Exakthäcksler einen optimalen pH-Wert von 4,27, der pH-Wert von Silagen mit Kurzschnittladewagen lag mit 4,44 hingegenim Grenzbereich. Dr.Nußbaum begründet den Unterschied damit, dass sich das Erntegut von Häckslern besser verdichten läßt, die Gärung schneller einsetzt und die Zuckerverluste geringer ausfallen. Das ist ein großer Vorteil bei schwierigen Bedingungen (z.B. Wetterextreme, Verschmutzung).
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